Pressemitteilung
13May2025DAV Ravensburg will endgültigen Bauantrag für das neue Vereins- und Kletterzentrum im Herbst einreichen
- Mitglieder beauftragen Lenkungsausschuss, die detaillierte Genehmigungsplanung bis Oktober fertigzustellen.
- Ravensburger Gemeinderat bekennt sich zu dem Projekt und fördert den Bau mit einem Zuschuss in Höhe von 500.000 Euro.
- Außerordentliche Mitgliederversammlung soll noch in diesem Jahr den Start der Bauarbeiten beschließen.
Die Planungen für das neue Vereins- und Kletterzentrum des DAV Ravensburg gehen in die entscheidende Phase. Bei der Jahreshauptversammlung in der Mensa des Spohn-Gymnasiums haben die Mitglieder am Donnerstagabend den Lenkungsausschuss des Vereins beauftragt, bis Ende September die Planungen so weit voranzutreiben, dass der Bauantrag im Herbst eingereicht werden kann. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung soll im Anschluss dann den Baustart beschließen. Grundlage ist ein Entwurf des Ravensburger Architekturbüros Wurm Gesamtplanung. Die neue Heimat von Ravensburgs größtem Sportverein soll auf dem Areal Meersburger Straße Ecke Brühlstraße Ecke Escher-Wyss-Weg im Stadtteil Rechenwies entstehen. Nach derzeitigen Planungen beginnen die Bauarbeiten 2026. Die Kletterer, Bergsportler und Triathleten könnten ihr neues Heim dann im Jahr 2027 beziehen.
Der Lenkungsausschuss des Vereins hat seit Anfang des Jahres die Voraussetzungen geschaffen, damit nun die detaillierten Planungen für Tragwerk und technische Installationen als Voraussetzung für die Baugenehmigung fertiggestellt werden können. „Das Baugrundstück wurde nochmals intensiv auf technische und rechtliche Machbarkeit geprüft, wir haben Problemfelder erkannt und für diese Lösungen erarbeitet“, sagte Markus Braig, Sprecher des Vorstands des DAV. Dazu gehörte eine Prüfung von Hochwasser-Gefahren, die der Verein unter anderem mit einer behutsamen Geländemodellierung entschärfen will. Mit dem Architekturbüro Wurm Gesamtplanung hat der DAV Ravensburg einen Generalplanervertrag geschlossen, zudem das Finanzierungskonzept weiterentwickelt und die Sponsorengespräche intensiviert.
Die Investitionssumme beläuft sich auf ein Gesamtvolumen von rund acht Millionen Euro. Der DAV Ravensburg wird diese Summe durch Eigenmittel, Zuschüsse, Sponsoring-Einnahmen und Bank-Darlehen bei regionalen Instituten aufbringen. Grundlage ist ein detailliertes Finanzierungskonzepts, das der DAV Ravensburg mit externer Unterstützung erarbeitet hat und das sowohl eine Analyse der Finanzsituation der vergangenen Jahre als auch eine Zukunftsplanung mit Businessplan und Betriebskonzept für das neue Vereins- und Kletterzentrums umfasst. „Unser Projekt ist durchdacht und realistisch finanziert, weil der Finanzplan auf sehr konservativen Annahmen unserer Einnahmen beruht, wenn das Vereinszentrum in Betrieb ist“, erläuterte Marc Walser, der Schatzmeister des DAV Ravensburg.
Hauptzuschussgeber signalisieren Unterstützung
Der DAV-Hauptverband und der Württembergische Landessportbund haben als Zuschussgeber ihre Unterstützung für das Projekt signalisiert. Der Gemeinderat der Stadt Ravensburg hat sich mit der Verabschiedung des aktuellen Haushalts zu den Plänen bekannt. Die Stadt wird den Bau der neuen Heimat von Ravensburgs Bergsportlern mit einem Zuschuss von 500.000 Euro unterstützen. 400.000 Euro sind ist im Doppelhaushalt 2025/26 eingestellt, den die Stadträte vor wenigen Wochen beschlossen haben. 100.000 Euro sind für den Haushalt 2027 eingeplant. „Das Projekt ist auch für unsere Stadt von sehr großer Bedeutung, wir freuen uns sehr darauf“, sagt Ravensburgs Erster Bürgermeister, Dr. Andreas Honikel-Günther über das geplante Vereins- und Kletterzentrum.
Das neue Vereins- und Kletterzentrum des DAV Ravensburg ist als moderner dreigliedriger Gebäudekomplex geplant. Die rund 17 Meter hohe Kletterhalle und die flacher angelegte Boulderhalle mit jeweils rund 1200 Quadratmetern Kletterfläche verbindet ein zweistöckiger Trakt mit Flachdach, in dem sich die Geschäftsstelle, das Bistro, die Jugendräume, die Seminar- und Übungsräume sowie die Umkleiden und Duschen befinden. Der Haupteingang ist an der Nordseite zur Escher-Wyss-Straße gelegen. Eine Glasfront und eine Terrasse öffnen das Gebäude zu der südlich gelegenen Freifläche. Dort sollen an den Außenwänden der Kletterhalle weitere Klettermöglichkeiten entstehen. Wie die Außenanlage weiter gestaltet wird, entscheidet sich in den kommenden Wochen im Detail – angedacht sind ein Spielplatz, naturnahe Flächen, ein Grillplatz sowie ein Areal für Ausbildungen wie Mountainbike-Fahrkurse. Alle Gebäudeteile, Hallen und Außenanlagen sind für Menschen mit Behinderungen ausgelegt.
Der DAV Ravensburg hat das Ziel, mit dem neuen Komplex nicht nur eine Sportstätte zu schaffen, sondern einen neuen Mittelpunkt für das Vereinsleben der Bergsportler. „Wir wollen alle Mitglieder auf diesem Weg mitnehmen. Unser neues Heim soll ein Zentrum werden, das von unseren Mitgliedern geplant und für unsere Mitglieder konzipiert ist“, erläuterte Vorstandssprecher Braig weiter. Dabei steht das neue Zentrum ausdrücklich auch Nicht-Mitgliedern offen.
Vorgesehen ist, dass der DAV Ravensburg sein aktuelles Vereinsheim hinter dem Hauptsportplatz des TSB Ravensburg aufgibt und mit Vereinsheim und Geschäftsstelle an den neuen Standort umzieht. Dort will der Verein die über die gesamte Stadt verteilten Kletter-Aktivitäten an einem Ort zusammenziehen und sowohl den Kinder- und Jugendgruppen als auch den Leistungssportlern angemessene Trainingsmöglichkeiten bieten. Klettern und Bouldern boomt nach wie vor, die Wartelisten, um in die Gruppen zu kommen, sind lang. Mit dem neuen Zentrum wird der DAV Ravensburg dem Klettern als gesellschaftlich anerkannten Sport in der ganzen Region den Raum einräumen, den er braucht.
Derzeitiges Heim reicht für mehr als 10.000 Mitglieder nicht aus
Das derzeitige Heim des DAV Ravensburg in Rechenwies zwischen den Sportanlagen des TSB Ravensburg und der Bundesstraße 30 reicht für einen Verein mit rund 10.000 Mitgliedern, die aus Ravensburg und der angrenzenden Region stammen, nicht aus. Die aktiven Abteilungen, neben der Familiengruppe, den Senioren und den Triathleten vor allem die zunehmend schneller wachsenden Jugendgruppen des Bergsportvereins, sehen sich in ihrer sportlichen Entwicklung aber auch in ihrem gesellschaftlichen Miteinander zunehmend eingeschränkt. Das neue Zentrum soll zudem die Möglichkeit schaffen, in den olympischen Sportarten Klettern und Triathlon Angebote auf Leistungsniveau zu machen und Wettkämpfe auszurichten.
Für die Stadt Ravensburg ist das Vereins- und Kletterzentrum ein weiteres Puzzlestück um das Areal westlich des Bahnhofs zu einem attraktiven Stadtquartier zu entwickeln. Zudem wird das Zentrum die Situation in der Kletterbox entspannen, in der in den vergangenen Jahren die Probleme zugenommen haben, sowohl die Erfordernisse des Schulsports der Ravensburger Schulen als auch die Bedürfnisse des Kletterns als Leistungs- und Breitensport miteinander zu vereinbaren. Aufgrund der Kletterwand-Strukturen in der bestehenden Halle kann der Schulsport nicht optimal gehalten werden. Auf der anderen Seite stehen den Breitensport- und Leistungssportgruppen der Kletterer des DAV keine ausreichenden Übungszeiten zur Verfügung. Stadt und DAV planen, dass der Verein die Stadt weiterhin bei der Verwaltung der Kletterbox unterstützt.
In der Versammlung beschlossen die Mitglieder außerdem den aktuellen Haushalt und die Budgetplanung für das laufenden Vereinsjahr und stimmten einem Antrag des Jugendausschusses zu, dass der Verein in seiner öffentlichen Kommunikation künftig eine gendergerechte Sprache empfiehlt. Im vergangenen Vereinsjahr erwirtschaftete der Verein mit seinen Aktivitäten und der Bewirtschaftung seiner beiden Hütten einen Überschuss von rund 25.000 Euro. Die Einnahmen stiegen erstmals über die Marke von einer Million Euro.
Pressekontakt DAV Ravensburg:
Benjamin Wagener, Presse-Referent,
Telefon: +49 160 150 8926, E-Mail: benjamin-nospam.wagener@dav-ravensburg.de